Dieser Tag startete schon früh mit der Busfahrt zum Anleger in Cuxhaven. Nach zwei Stunden konnten wir endlich die Fähre sehen, die wir nach der Abgabe unserer Koffer direkt betreten konnten. Die Fähre brachte uns innerhalb von zweieinhalb Stunden sicher und zum Glück ohne, dass jemand seekrank wurde nach Helgoland.
Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen bezogen wir unsere Zimmer. Unsere Jugendherberge liegt direkt am Strand mit Blick auf die Lange Anna. Die Konfis können auf dem Gelände viel erkunden und sich zum Beispiel in ihrer Freizeit beim Tischtennis austoben.
Vor dem Abendessen haben sich alle in die Homegroups aufgeteilt und sich in diesen kennengelernt. Homegroups, das sind unsere Arbeitseinheiten, die aus ca. sieben Konfis bestehen und in denen die gesamte Woche verbracht wird. Danach haben sie sich damit auseinandergesetzt, wofür und ob wir Gott brauchen.
Als Abschluss des Abends wurde nach der Abendandacht das Fußballspiel Deutschland gegen Schweiz geguckt, mit einem wunderschönen Sonnenuntergang in der Halbzeitpause. Die Freude, dass das Spiel unentschieden und damit mit einem Gruppensieg für Deutschland endete, war groß.
Der Tag heute startete mit einer Morgenandacht. Wir haben uns alle zusammen im Plenum versammelt und gemeinsam gebetet und gesungen. Anschließend gab es Frühstück. Hier haben wir uns auch Lunchpakete fürs Mittagessen gepackt.
Nach dem Zähneputzen fing die erste Homegroup-Phase an, in welcher wir den ersten Filmclip unserer Unterrichts-Filmreihe „Holk“ angesehen haben. In diesen Clips trifft der Engel Holk jeden Tag auf verschiedene Jugendliche, die sich in unterschiedlichen, schwierigen Lebenssituationen befinden. In vielen dieser Situationen können sich die Konfis selbst wiederfinden.
Unser heutiges Thema war Leistungsdruck in der Schule und von Eltern sowie Ungerechtigkeit. Dafür haben die Konfis kurze Rollenspiele entwickelt, in denen sie Wünsche und Erwartungen für diese Situationen geäußert haben.
Außerdem haben wir „Gefühlsbilder“ entwickelt, die darstellen, wie schlecht es einem unter Leitungsdruck geht.
Am Nachmittag wurde die lange Mittagspause fürs Shoppen auf der Insel, einem Ausflug ins Schwimmbad oder zum Sonnen und Schwimmen auf der Badeinsel „Düne“ genutzt.
Nach der Pause haben wir uns bei der zweiten Arbeitseinheit mit der Bibelgeschichte „Die Arbeiter im Weinberg“ (Matthäus 20) auseinandergesetzt und diese Geschichte ins Moderne übertragen, indem die Konfis erneut kleine Theaterstücke konzipiert haben. Dabei haben die Konfis für sie wichtige Fazits gefasst, zum Beispiel, dass Schulnoten einen nicht definieren, dass man sich selbst reflektiert und, dass nicht nur die negativen Seiten beleuchtet werden sollen.
Als Abendprogramm haben die Konfis das „Weltenspiel“ gespielt. In diesem müssen sie genau überlegen, welche Dinge, Personen oder Ansichten ihnen wichtig sind. Dadurch stärken die Konfis ihre Selbstreflektion.
Zudem haben wir ein internes „Mörderspiel“ gestartet und es wurde die „Gute-Nacht-Post“ eingeführt, unser eigenes Briefsystem, über welches die Konfis sich gegenseitig nette Nachrichten zukommen lassen können.
Der dritte Tag hier auf Helgoland begann genauso wieder letzte auch mit einer gemeinsamen Morgenandacht und anschließendem Frühstück.
Danach guckten wir den nächsten Holk-Clip, in welchem es um Liebe und Vertrauen zwischen Alex und Toni ging. In einer darauffolgenden Homegroup-Phase haben wir dann eigene Definition für Liebe geschrieben. Die Highlights aus den einzelnen Homegroups sind:
In der Mittagspause erkundeten wir die Lange Anna und genossen den Ausblick vom Gipfelkreuz über die Nordsee. Auch genossen wir wieder die Sonne auf der Nachbarinsel Düne.
Nach genügender Pause starteten wir entspannt und ausgeruht ins Nachmittagsprogramm. In diesem kreierten wir Orte in geschlechtergetrennten Gruppen, zum Thema „Liebe“ Als Orte wurden zum Beispiel der Steg, ein Strandkorb oder eine Toilette verwendet. Sobald diese eingerichtet waren, fingen die Gruppen an andere kreative Ergebnisse zu besichtigen.
Der Tag ging in einer traumhaft schönen Strandandacht mit guter Stimmung während die Sonne malerisch im Hintergrund unterging zu Neige. Die letzte Aktion war das austeilen der „Gute-Nacht-Post“, die sich großer Beliebtheit erfreut.
Heute ist schon die Hälfte unserer Fahrt rum!! Die meisten von den Leuten hier merken gar nicht wie schnell die Zeit vergeht. Das ist bei unserem abwechslungsreichen Tagesablauf jedoch kein großes Wunder. Auch heute gab es die tägliche Morgenandacht, dieses Mal thematisierte sie die Bedeutung des eigenen Namens. Nach dem Frühstück und genügend Zeit fürs Zähneputzen und Co. ging es danach mit der Einheit über Luisa, Felix & Clara los, die ganz schön miteinander verstrickt sind. Dort ist nämlich Claras Bruder Felix ausgerechnet mit ihrer besten Freundin Luisa zusammen und so lernten die Konfis viel über die Gefühle, Wünsche und Komplikationen der drei.
Die Konfis haben darüber nachgedacht, was Wahrheit und was Lüge bewirken. Häufige Beispiele waren unter anderem der Vertrauensbruch und ein schlechtes Gewissen bei Lügen, aber auch der Schutz einer anderen Person durch die sogenannten „White Lies“. Außerdem war bei mehreren Gruppen die Wahrheit auch ein Auslöser für einen möglichen Streit.
Nach dieser doch etwas anspruchsvolleren Einheit gab es eine leicht verkürzte Mittagspause, in der auch zu großem Bedauern nicht auf die Düne gefahren werden konnte, da das Nachmittagsprogramm etwas kreativer wurde. Trotzdem wurde in der Pause leidenschaftlich Werwolf gespielt und auch gesammelte Steine wurden bemalt und dekoriert.
Die Konfis wurden danach im Nachmittagsprogramm dazu aufgefordert in Zweier-Gruppen ein Tauftuch – für den jeweils anderen – zu gestalten. Dafür suchten sie sich eine Person, die sie gut kennen, um zu überlegen, was für sie „heilig“ ist und wo sie „nur sich selbst sehen“. Zusammen mit einem Bibelvers wurde das dann auf das Tuch geschrieben und ansehnlich gestaltet.
Die Tauftücher wurden in der Abendandacht feierlich an die jeweiligen Personen übergeben. Mit einem Wassersegen wurde an die Taufe erinnert oder darauf vorbereitet.
Jetzt leuchtet in der Nacht über uns das Licht des Helgoländer Leuchtturms und erinnert uns an „Lighthouse“, eines der Lieblingslieder unserer Konfi-Fahrt.
„Pralle Titten und Mord“
So lautete einer der Titel,
die uns während des heutigen Tages begleiteten.
Aber erstmal von Anfang an:
Heute morgen gab es die Arbeitseinheit mit Nina, Marie und Lara, da ist der Zickenkrieg quasi schon vorprogrammiert. In diesem Holk-Film verliert Nina ihre beste Freundin Lara an Marie und durchsucht daraufhin Maries Zimmer um sie irgendwie unbeliebt zu machen. Damit ist das Thema für heute auch schon vorgegeben: Was genau ist böse? Die Antwort dieser Frage fanden wir in unseren Homegroups während eines stummen Schreibgesprächs. Die Ergebnisse waren alle sehr gelungen und doch sehr unterschiedlich.
Der Punkt, in dem sich alle Gruppen jedoch einig waren war, dass etwas böse ist, wenn jemand oder etwas mutwillig geschädigt wird. Danach durften die Konfis in den Teilplena kreativ werden. Es wurde eine Schulkonferenz abgehalten, um die Zukunft von Nina zu entscheiden, die zuvor eine Fake-Nachricht von Marie gepostet hatte, um sie bloßzustellen. Dabei entstanden lustige Diskussionen und angeregte Gespräche und auch sehr ausgeklügelte Lösungswege, wie es doch möglich ist auf alle Rücksicht zu nehmen. Im Mittelpunkt stand dabei die goldene Regel: „Was du nicht willst, was man dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu.“
Heute ging es bei noch schönem Sonnenschein für Interessierte wieder zur Düne, auf dem Rückweg wurde es dann zum ersten Mal bewölkter, da hatten wir bisher echt Glück gehabt. Für die, die in der Jugendherberge geblieben sind, war es eine sehr ruhige Mittagspause, denn alle leiden irgendwo an Schlafentzug und wir haben heute immerhin gelernt „nach müde kommt doof“! Trotzdem wurde in kleinen Grüppchen im Haus wieder gespielt.
Um jetzt das Zitat vom Anfang zu erklären:
Am Nachmittag wurden Filme als Fortsetzung zu der Morgeneinheit gedreht und dabei hatten die Konfis große künstlerische Freiheiten, sowohl bei der Storyline, als auch bei der Namensgebung. Dafür verkleideten sie sich selbstständig, suchten passende Musik mit ihren Teamer:innen und es gab tatsächlich Kunstblut für einen Film. Dabei sind sieben richtig tolle, witzige und schöne Filme entstanden, die nach der Andacht gezeigt wurden und über die sich alle gefreut haben. So war der Abschluss dieses Abends sehr speziell und doch sehr gemeinschaftsstärkend.
Nur noch zwei Tage, dann fahren wir leider schon wieder nach Oldenburg zurück.
Heute war unser Thema Trauern und Trösten. Zunächst schauten wir den letzten der kurzen Holk-Filme. Der heutige Tag widmete sich Mara, die sich die ganze Zeit um ihren kleinen Bruder kümmern muss und somit keine Zeit für Freunde und auch nicht für ihren Freund hat. Trotzdem gibt sie sich nach außen hin super glücklich und zufrieden, obwohl es ihr eigentlich ganz anders geht. Das haben auch die Konfis direkt bemerkt. Deshalb wurde dann in den Homegroups überlegt, wie man Mara am besten trösten könne. Alle Homegroups schrieben dabei selbstständig sehr gut durchdachte Worte der Zuversicht und machten Vorschläge, wie man Maras Situation verbessern könnte. In den meisten Fällen wurde sogar auf alle Stufen des Tröstens eingegangen, die vorher schon einmal im Plenum anhand von Negativbeispielen, die die „Freunde“ von Mara im Holkfilm an sie gerichtet hatten, erklärt wurden. Außerdem wurden diese auch sehr deutlich, als wir die Bibelgeschichte von Elia lasen, in der er von einem Engel und Gott selbst von seiner Depression geheilt wird. Als Abschluss dieser Morgeneinheit diente die Geschichte „Spuren im Sand“ als Gedankenstütze für die Konfis. In der Geschichte geht es darum, dass Gott gerade in schwierigen Zeiten immer bei einem ist und einend sogar (metaphorisch) trägt, wenn man nicht genug Kraft hat.
Nach der Mittagspause, die viele Konfis zum Schlafen genutzt haben, da es heute leider zu windig zum Schwimmen war, ging es im Plenum weiter.
Wir sangen wieder einige Lieder, bevor wir uns in den Homegroups trafen. Dort ging es heute etwas ernster zu, als in den letzten Tagen. Zunächst beschrieb jeder für sich einen schwarzen Papierstreifen, auf dem die Konfis ihre Sorgen loswerden konnten. Diese wurden anschließend verbrannt, um zu zeigen, dass man stärker ist, als seine Sorgen.
Als nächstes bastelten wir Kerzenständer für die Abendandacht, auf denen wir Wünsche für Familie, Freunde und uns selbst, aber für auch Leute mit denen wir Streit haben, formulierten. Um den Nachmittag positiv zu beenden fotografierten wir am Ende noch Motive, die uns Hoffnung und Trost spenden.
Vor der Andacht spielten einige Konfis noch Fußball auf dem Fußballplatz, der direkt an der langen Anna liegt.
Bei der Abendandacht wurde alles, was vorher erarbeitet wurde, für eine sehr eindrückliche und ruhige Andacht benutzt, in der der ganze Tag noch einmal aufgenommen wurde und die Hoffnungsbilder-Collage wieder einen positiven Abschluss gab.
Der heutige Tag war stark von Gerechtigkeit und Frieden geprägt.
Dabei fingen wir am morgen nach dem Frühstück mit unser ersten Arbeitseinheit zum Thema Gerechtigkeit auf der Welt an. Das Thema war dieses Mal nicht auf einem Holkclip oder einer Bibelgeschichte basiert, sondern auf Statistiken zum Ausstoß für CO2 Emmisionen auf der Welt in Relation zu den Erträgen.
Die Darstellung war für die Konfis sehr eindrücklich, da alle sich im Maßstab zur Weltbevölkerung auf einer Kreidezeichnung der Erde verteilen mussten und so gemerkt haben, wo die Menschen viel und genug Platz haben und wo eine große Überbevölkerung herrscht. Interessanter wurde es dann noch als Hustenbonbons verteilt wurden, die das Bruttoinlandsprodukt darstellten, diese zeigten nochmal extremer die Unterschiede zwischen den Kontinenten. Als letztes wurde uns die C02 Verteilung auf der Welt an Hand von schwarzen Pappstreifen aufgezeigt.
Dies war auch die Überleitung zur nächsten Einheit, in der die Konfis Lösungen zu Problemen ihrer Kontinente in der Klimakrise finden mussten. Die Ergebnisse bestanden aus friedlichen und auch sehr realistischen Ideen.
Als nächstes haben wir in unseren Homegroups einen Test zu unserem eigenem ökologischen Fußabdruck gemacht. Dieser machte uns bewusst, wie viele Erden wir pro Jahr verbrauchen würden. Im Schnitt waren das die Ressourcen von 2-4 Erden, wenn alle so leben würden wie wir.
Mit diesem Schock ging es dann in die Mittagspause, welche von vielen genutzt wurden um den nötigen Proviant für die Reise morgen zu kaufen. Manche waren auch noch ein letztes Mal auf der Düne, um die Sonnenstrahlen zu genießen.
Frisch erholt ging es dann am Nachmittag in die letzte Arbeitseinheit für heute, in welcher wir erst Sprüche sammelten, die Gottes Hoffnung ausdrückten, und diese dann auf vom Strand gesammelte Steine malten.
Alle über die Tage bemalten Steine wurden dann im Plenum ausgelegt und man konnte sich alle Steine begucken, wobei ein jeder Stein schöner war als der Vorherige.
Darauf teilten wir uns in kleine Gruppen auf und verteilten unsere selbst bemalten Steine auf dem Großteil Helgolands, ein paar von uns erklommen dafür auch die langen Anna.
Unser Abendprogramm bestand aus einer kurzen Strandandacht …
… und der darauf folgenden Konfidisco, in der eine mega Stimmung herrschte und alle begeisterte. Dabei wurde auf einer Leinwand das Deutschland vs. Dänemark Spiel geguckt, welches wir auch ja bekanntlich gewannen und das Stimmungshoch des Tages bildete.
Heute Morgen musste alles sehr schnell gehen. Um halb 8 wurde geweckt und dann ging es eine halbe Stunde später zum Frühstück. Heute ausnahmsweise ohne Morgenandacht, da wir nach dem Zimmer aufräumen den Gottesdienst in der Inselkirche besuchten.
Dort haben wir auch direkt einige Gesangseinlagen vorne angeleitet, da dort praktischerweise ein Gesangsgottesdienst mit Liedern war, die wir selbst in unseren KoKo-Liederbüchern haben.
Danach ging es zurück zur Jugendherberge, wo wir unsere letzten Homegroupphasen einleiteten.
Zuerst jedoch kriegten wir die Aufgabe uns selbst einen Brief zu schreiben, in diesen schrieben wir Erinnerungen an unsere schöne Zeit hier nieder oder Erwartungen an unser zukünftiges Ich.
Diese bestand aus dem Abschiedsspiel „Warmer Rücken“, bei welchem wir uns Abschiedswünsche und Komplimente gegenseitig auf einen am Rücken befestigten Zettel schrieben.
Als Zeitvertreib wurde an und um die Jugendherberge ein Geländespiel gespielt, wobei die Konfis sich in den Homegroups eigene Mystizismen ausdenken durften und dann einige Werkaufträge erfüllten mussten.
Jetzt sitzen wir in der Fähre und legen ab. Gegen 20.30 Uhr sollten wir wieder in Oldenburg ankommen, wenn alles glatt läuft.
Text: Lotte Koopmann, Martha Stamerjohanns, Mats Herbers