Der neue Friedhof
"Mittendrin" - im Stadtteil Bürgerfelde - liegt der neue Friedhof, 150 Jahre alt, fand hier 1874 die erste Beisetzung statt. Für mich strahlt dieser Friedhof mit seiner parkähnlichen Anlage eine große Weite aus. Zugleich fühlt man sich durch die ihn umgebende, abschirmende Hecke geschützt. Sein großer Baumbestand und die vielen Rasenflächen machen ihn zu einem Ort der Ruhe und der Erinnerung. Es gibt mehrere Kriegsgräberstätten auf dem Friedhof. Insgesamt 452 Tote beider Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden hier beerdigt; so viele wie an keinem anderen Ort der Oldenburger Friedhöfe. Am Eingang des ca. 10 Hektar großen Geländes wachsen hohe Rhododendren, auf dem Gelände zahlreiche linden, Eichen, Buchen, Kastanien und Birken. Im Herbst leuchten die Laubbäume in prächtigen Farben. Ein besonderes Merkmal des Neuen Friedhofs sind seine lindenalleen an den Hauptwegen.
Ich lehne mich an die große linde, die mitten auf dem Friedhofsareal steht. Von hier aus, dem zentralen Hauptweg, blicke ich geradewegs auf die Auferstehungskirche. Erbaut 1931 strahlt sie für mich mit ihrem dunklen Backstein und hellroten Ziegeln eine "norddeutsche" Ruhe aus. Auch von anderen Ecken und Winkeln des Friedhofs ist die Kirche gut zu sehen.
Vielleicht kann dieser Blick Menschen in Trauer, Einsamkeit und Sorgen Halt und Trost geben.
Gudrun Lupas
Der Neue Friedhof
Wer den Neuen Friedhof im Stadtteil Bürgerfelde betritt, ist beeindruckt von der Aura der charackteristischen Lindenalleen an den Hauptwegen. Dieses historische Karree hinter der schönen Auferstehungskirche (1931) wird als aktives Begräbnisfeld genutzt. Viele heimische Gehölze umgeben das Gelände und lassen eine Atmosphäre der Geborgenheit entstehen. Hoher Bewuchs schirmt im Hintergrund die Statdautobahn ab.
Als der St. Gertruden-Kirchhof Mitte des 19. Jahrhunderts zu klein wurde, entschloss sich die Evangelische Kirchengemeinde Oldenburg zur Einrichtung eines weiteren Begräbnisfeldes und ließ 1854 den Neuen Friedhof anlegen.
Heute bietet der Friedhof eine große und zeitgemäße Vielfalt an Begräbnismöglichkeiten an.
Pflegefreie Gräber am Stelenfeld für Urne und Sarg
Wer sich um die gärtnerische Pflege nicht kümmern kann oder möchte, kann eine Beisetzung im gemeinschaftlichen Stelenfeld wählen.
Es gibt sie in vier Varianten:
- Urne Einzel
- Urne Paar
- Sarg Einzel
- Sarg Paar
In der Mitte des Feldes steht jeweils eine attraktive, glänzende Stele in den Farben Olive (Einzel) und Himalayarot (Paar). Ein Namenssschild mit den Lebensdaten wird an dieser Stele aufgebracht. Die Urnen-Gräber werden vom Friedhof mit blühenden Stauden und Farnen schön bepflanzt und kontinuierlich gepflegt.
Die Sarg-Gräber werden an der Stele mit Blüh-Stauden bepflanzt, die Gräber selbst liegen im gepflegten Rasenfeld. Eine Ablagefläche nimmt Kränze und Blumengrüßem auf.
Pflegefreie Baumgräber unter Ginko
Der Ginko-Baum ist ein Symbol des Friedens und der Liebe. Auf dem Neuen Friedhof bieten wir Baumgräber für Urnen unter einem Ginkobaum an. Die Urnen liegen in einem pflegefreien Gemeinschaftsfeld, das mit Lampenputzern bepflanzt ist und vom Friedhof gepflegt wird. Ein Schild mit Ginkoblatt nimmt Name und Lebensdaten auf und wird unter dem Baum auf einer schönen Platte gezeigt. Warum also in den Wald fahren, wenn es Baumgräber auch mitten in der Stadt gibt. Wir planen weitere Bäume (Ginko und roter Kugelahorn) in der nächsten Zeit zu pflanzen.
Wahlgräber für Urnen und Särge
Inmitten des schönen Lindenkarrees oder direkt an der Auferstehungskirche können Sie unter Gräbern einen individuellen Begräbnisort in verschiedenen Größen auswählen. Ob für Sarg oder Urne, ob für eine einzelne Person oder als Familiengrab mit mehreren Grabstellen, das Friedhofsteam berät Sie gerne in dieser Frage. Folgende Grabgrößen sind verfügbar:
- größeres Sarggrab für 1 Sarg oder 1 Sarg und 1 Urne oder max. 4 Urnen
- kleineres Urnengrab für max. 4 Urnen
- 1 qm Urnengrab für max. 4 Urnen
- 0,5 qm Urnengrab für max. 2 Urnen
Grab der Frühverlorenen
In Kooperation mit dem evangelischen Krankenhaus findet im Frühjahr und im Herbst die beisetzung einer gemeinschaftlichen Urne statt. Die tröstende Andacht gestaltet die Krankenhausseelsorgerin. Als Erinnerungsort für "Stille Geburten" gibt es diese besonders gestaltete Fläche. Der Gedenkstein trägt einen tröstenden Spruch. Viele, viele Engel erinnern an die "ganz Kleinsten", die nicht ins Leben fanden.
Auferstehungskirche
Die Auferstehungskirche bietet Platz für kleine und große Trauerfeiern. Mit ihren typischen, roten Backsteinen wirkt sie wie ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Im seelsorgerlichen gespräch mit den Pastor:innen besprechen Sie alle Fragen des individuellen Ablaufs und die Erinnerungsandacht an einen geliebten Menschen. Das Bestattungshaus kümmert sich um die Ausgestaltung der Kirche. Die Orgel mit ihren schönen Klängen begleitet die Erinnerungsandacht. Weitere Stücke / Lieder und eigene Beiträge können gerne eingebracht werden. Es handelt sich um einen christlich geprägten Ort. Die Auferstehungskirche kann aber auch für säkulare Trauerfeiern genutzt werden, wenn die Beisetzung auf dem Neuen Friedhof stattfindet.
Ein Parkplatz befindet sich am Friedhofsweg.
Anonyme Beisetzungen
Anonyme Beisetzung - bitte sprechen Sie uns an.
Kriegsgräberstätten – Mahnorte des Friedens
In der Mitte des Neuen Friedhofs erinnert eine größere Grabanlage an die vielen Toten des ersten (1914 bis 1918) und zweiten (1939 bis 1945) Weltkriegs und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In kleineren Grabfeldern wurden überwiegend russische Krieggefangene des ersten Weltkriegs bestattet. Das "Blankenburger Feld" erinnert an die Hungertoten des Klosters Blankenburg. Sich immer wieder diesen grausamen Tod und menschenverachtenden Schrecken der Kriege deutlich zu machen, soll alle Kräfte des Friedens im Menschen stärken.
Mehr Informationen beim Volksbund für Kriegsgräberstätten
(Achtung Text zu Blankenburg ist dort nicht mehr aktuell.)
Aktive Bestattungsfläche
Die meisten Beisetzungen finden mittlerweile als Urne statt. Viele Familien gehen gerne auf kleine und pflegefreie Grabstätten zu. Diese Entwicklungen in der gesellschaftlichen Bestattungskultur verändern das Gesicht unserer Friedhöfe, die einstmals für viele Sargbeisetzungen gestaltet und geplant wurden. So entstehen auf dem großen Gelände viele kleine Grünflächen oder Gräber sind nicht mehr eingebettet in Grabfelder, sondern liegen allein im Gelände.
Alle diese Veränderungen erfordern eine Neuausrichtung in der Gestaltung und Bewirtschaftung. Die Kirchengemeinde hat 2024 die Fläche des Neuen Friedhofs und des St. Gertruden-Kirchhofs für Bestattungen verkleinert. In dieser "aktiven Bestattungsfläsche" werden Gräber neu vergeben oder Grabrechte verlängert.
Friedhofsführer für Familien und Kinder
Anlässlich des 150jährigen Jubiläums des Neuen Friedhofs am 4. Mai 2024, hat Pastorin Meike Melchinger zusammen mit den dritten Klassen der Grundschule Babenend einen Friedhofsführer für Familien und Kinder entwickelt.
Friedhofsführer (pdf 4 MB) zum herunterladen.
Friedhofsbüro
Tanja Jochens und Henrike Lienemann
Rauehorst 17
26127 Oldenburg
Tel.: 0441 999 1290
Fax: 0441 999 1291
friedhofsbuero.oldenburg-stadt@kirche-oldenburg.de
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag 9 bis 11.30 Uhr
Instagram: @gertrudenkirchhof_oldenburg
Seelsorge und Begleitung
Hilfe bei Todesfällen und seelsorgeerliche begleitung finden Sie bei den Pastor:innen der Kirchengemeinde. Sie kommen zur Aussegnung ans Sterbebett und planen mit Ihnen zusammen die Trauerandacht / Lebensfeier. Eigene Wünsche können gerne in die Andacht eingebracht werden.