Geschichte der Martin-Luther-Kirche
Bereits im Jahre 1952 wurde das Grundstück an der Eupener Straße, Ecke Mittelweg für den Bau eines Gemeindezentrums erworben.
Am 17. Mai 1961 wurde durch den Gemeindekirchenrat der sofortige Baubeginn des Gemeindezentrums beschlossen. Das Gemeindezentrum besteht aus dem Gotteshaus, das den Namen „Martin-Luther-Kirche“ erhalten soll, aus einem Gemeindehaus mit Tagungsräumen für die Männer-, Frauen- und Jugendarbeit und einem Soldatenraum, einer Küsterwohnung, einem Pfarrhaus und einem Kindergarten für ca. 60 Kinder.
Bereits am 29. Mai 1961 folgte dem Baubeschluss die Einrichtung der Baustelle und in den folgenden Tagen die Ausschachtungs- und Fundamentierungsarbeiten. Die Chronik vermerkt als Baubeginn im engeren Sinne den 19. Juni 1961, da an diesem Tag die eigentlichen Maurerarbeiten begannen.
Am 6. September 1961 fand die Grundsteinlegung statt. Zu diesem Zeitpunkt waren das Gemeindehaus und das Pfarrhaus bereits richtfertig. In den Grundstein wurden eingelegt:
Je eine Münze von 1 Pfennig bis 5 DM, die Tagesausgabe der Nordwest-Zeitung, die Baupläne sowie eine Urkunde mit folgendem Wortlaut: „Zur Grundsteinlegung des Kirchenbaus in Dietrichsfeld an der Eupener Strasse, Ecke Mittelweg.“
Am 9. Oktober 1961 wurde mit der Errichtung des Kirchturms begonnen. Die Gesamthöhe des Turms einschließlich der Glockenstube beträgt 28,80 m, hinzu kommt das Kreuz mit einer Höhe von 2,50 m.
Die Einweihung der Kirche sollte am 27. Mai 1962 stattfinden. Aber durch die langanhaltende Schlechtwetter- und Frostperiode im Frühjahr konnte dieser Termin leider nicht eingehalten werden. So ergab es sich, dass die Einweihung am 19. August 1962 gefeiert wurde.
Am 21. Juni 1962 erklang probeweise das Geläut zum ersten Mal. Es besteht aus drei Bronze-Glocken, die am 25. April 1962 von der Glockengießerei Gebr. Rincker gegossen wurden.
Martin-Luther sagt: „Wo Gott wohnt, wo sein Wort gepredigt wird, wo er schafft, da ist sein Haus, da ist Gottes Wohnung, da ist die Leiter gen Himmel, da ist das Tor zum Himmel.“
Das Kreuz im großen Altarfenster der Martin-Luther-Kirche
Wer die Martin-Luther-Kirche betritt, entdeckt im Altarraum zwei Kreuze:
Ein kleines, an der dunkelroten Altarwand sichtbares Kreuz und das Kreuz im großen Altarfenster. Dieses Fenster wurde 1962 zusammen mit den Tauffenstern sowie den seitlichen Fenstern nach den Entwürfen von Prof. Lieselotte Oehring-Hoehne und ihrem Atelier in Essen-Werden künstlerisch gestaltet. Die Wilhelm Derix Werkstätten für Glasmalerei in Kaiserswerth haben die Entwürfe gestalterisch umgesetzt.
Das Kreuz im großen Altarfenster ist für viele Gottesdienstbesucher:innen ein Lichtblick. Nach Osten ausgerichtet fällt das morgendliche (Sonnen-)Licht zur Gottesdienstzeit in den Altarraum. Es ist ein warmes, freundliches Licht.
Das Kreuz auf dem Fenster zeigt sich in seiner ganzen Dimension: Es reicht vom Boden bis zur Decke; verbindet Himmel und Erde. Es steht auf der Rundung der farbigen Erde und erhebt sich vor dem Hintergrund bis in den goldfarbenen Himmel. Im Scheitelpunkt des Kreuzes sehen wir die geflochtene Dornenkrone. Die großen und kleinen grüngerahmten Flächen lassen an die Wundmale an Füßen, Seiten und Händen von Christus denken. Wie Edelsteine fallen diese grüngefassten Blutstropfen zu Boden – von Jesus dem Gekreuzigten. Ihn finden wir in allen leidenden Menschen wieder. Ihre Wunden sind auch seine. Aus diesen Wunden kann neues Leben entstehen. Das Wunder der Auferstehung hat es gezeigt.
Ich liebe dieses Fenster und dieses Kreuz, weil es so lebendig wirkt.
Es steht für den Tod und das Leben.
Für mich ein echter Lichtblick.
Pn. Gudrun Lupas