Zum „Münstermann-Sonntag“, am 26. Oktober, spielen Veronika Skuplik (Violine) und Tobias Götting (Orgel) bewegte Werke des Komponisten Johann Schop (1590-1667) im Gottesdienst der St. Lamberti-Kirche Oldenburg um 10 Uhr. Johann Schop war Zeitgenosse Ludwig Münstermanns (1575-1637/38) in Hamburg. Er gehört mit den drei prominenten "Sch" in eine Reihe mit Hermann Schein, Samuel Scheidt und Heinrich Schütz. Als einer der berühmtesten Violinvirtuosen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Norddeutschland spielte Schop unter Michael Praetorius an der Wolfenbütteler Hofkapelle, war Leiter der Ratsmusik in der Hansestadt und unternahm mit Heinrich Schütz eine Reise zur Hochzeit Christians IV. nach Kopenhagen. Seine tanzenden Musiken erklingen zu den bewegten Zeichnungen der Oldenburger Künstlerin Katrin Schöß in der Lambertikirche. Schöß zeichnete zu den manieristischen Skulpturen Ludwig Münstermanns, ihre Zeichnungen sind an diesem Sonntag zum letzten Mal zu sehen. Liturgie und Predigt werden liturgisch von P. Tom Brok, Vorsitzender der Ludwig Münstermann Gesellschaft, gestaltet. Zeitgleich um 10h sind alle Kinder im Grundschulalter zur Kinderkirche eingeladen. Nach dem gemeinsamen Beginn in der Lambertikirche ziehen alle Kinder ins Augusteum und begeben sich auf Spurensuche der Engel bei Ludwig Münstermann in der aktuellen Ausstellung.
Der Sonntag vor dem Reformationsfest ist alljährlicher „Münstermann-Sonntag“, an dem die LM Gesellschaft in einer Kirche des Oldenburger Landes Gottesdienst und Mitgliederversammlung feiert.
Johann Schops Consortmusik ist englisch beeinflusst, jedoch ab ca. 1630 begann sich auch in Hamburg der italienische Stil durchzusetzen. In der Lachrimae Pavan, die neben Tänzen und einer Fantasie Sine Titulo zu hören ist, verbinden sich die berühmte Lachrimae or Seven Tears John Dowlands auf aparte Weise mit italienischer Diminutionskunst.
