„So!“, mit diesem resoluten Wort habe ich die letzte Kiste an Weihnachtsdekoration weggepackt. Diesmal habe ich darauf geachtet, dass auch der Adventskranz wirklich zerlegt wird und die Einzelteile in den Keller wandern und nicht wie letztes Jahr irgendwann im Hochsommer im Schrank neben dem Esstisch unverrichteter Dinge wiederentdeckt werden.
Und doch ahne ich, dass Weihnachten nicht so einfach in die Kiste passt. Dass es mir immer wieder entgegenkommt.
Und genauso war es, als ich Platz im Vorratsschrank machen musste und dabei merkte, dass wir vergessen hatten, den gekauften Christstollen zu essen. Meine Kinder waren zunächst verwirrt, als ich den Stollen zum Kaffee auf den Tisch stellte.
Denn Weihnachten sei ja nun wirklich vorbei! Und als ich nur ganz pragmatisch sagte: „Aber jetzt haben wir den Stollen schon gekauft, dann muss man ihn auch essen!“, wusste zum Glück der Kleine Rat: „Es ist ja kein Weihnachtsstollen, sondern ein Christstollen und Christus ist ja das ganze Jahr wichtig!“
Und so haben wir ihn genossen, den Christstollen im Januar. Und ein wenig weihnachtlich wurde es dann trotzdem, wir haben noch die letzten Adventskerzenreste dazu angezündet, ein Licht in dem Grau. „Richtig gemütlich, Mama.“, fand der Kleine. Und ich dachte mir: „Stimmt, warum nicht das Schöne von Weihnachten auch ins neue Jahr mitnehmen? Denn das Weihnachtswunder von Gottes Sohn trägt mich ja durch das ganze Jahr. Jeden Tag neu!“
Ihre Pastorin Meike Melchinger
Christstollen im Januar (pdf 651 kB) Wort der Zuversicht vom 19. Januar 25 zum herunterladen.