Manchmal scheint mir alles verbaut, die freie Sicht ist wie zugemauert: Gute Ideen für diese Welt, für Frieden und Gerechtigkeit und eine bewahrte Schöpfung nur noch Ruinen. Und die Kirche ist oft mit Bauplänen für sich selber beschäftigt. Aber können Menschen auf diese bauen?
Eine Idee von Gott ist in solchen Momenten für mich weit weg.
„Ich bau auf dich“, sagt Jesus zu Petrus. „Ich bau auf dich“, sagt Gott zu uns allen, jede*r von uns. Das heißt für mich: Gott glaubt an uns, traut uns was zu. Gott traut Dir was zu, glaubt an Dich und Deine Ideen! Das heißt zugleich: Auf uns kommt es an, jede*n von uns. Wir sind verantwortlich.
Jesus weiß, Kirche besteht aus Menschen, sie sind die Bausteine, sie halten Kirche lebendig. Sie gestalten sie, immer wieder anders, zeitgemäß. Legen dabei das Fundament wieder frei: Das da Eine ist, die an uns glaubt, uns mit frischem Wind anbläst, Kirche aus den Mauern der Sicherheit raus schubst und nach neuen Formen Ausschau halten lässt. An diesen baut.
Gott traut uns was zu, jeder*m von uns. Trauen wir uns was zu? Glauben wir noch an uns? An eine Zukunft dieser Welt? Eine Zukunft von Kirche?
„Ich bau auf dich“, mit dieser herausfordernden Zusage Jesu wird meine Sicht freier und ich sehe Gott als Architektin auf der Baustelle, die die Kelle in die Hand nimmt, um eine tragende Mauer hochzuziehen. Oder die zur Schubkarre greift, um Schutt abzutragen.
„Ich bau auf dich“: Auf dieses Vertrauen Gottes in mich, in Dich, in uns können wir bauen, uns in Gebrauch nehmen lassen und uns die Welt nicht egal.
Ihre Pastorin Anja Kramer
Ich bau auf Dich (pdf 2,4 MB) Wort der Zuversicht vom 22 Juni 25