Der St. Gertrudenkirchhof

St. Gertrudenkirchhof mit Birke im ersten Grün; Foto: Ralph Hennings

St. Gertrudenkirchhof

Der St. Gertrudenkirchhof an der Gabelung zwischen Alexander- und Nadorster Straße wurde 1791 zentrale Begräbnisstätte für Oldenburg und wird heute von der Evangelischen Kirchengemeinde Oldenburg genutzt.

Mausoleum auf dem St. Gertrudenkirchhof; Foto: Ralph Hennings

Kunstdenkmäler und Skulpturen

Der Kirchhof hat die längste Friedhofsmauer im Oldenburger Land und zugleich die größte regionale Sammlung historischer Kunstdenkmäler und Skulpturen.

St. Gertrudenkirchhof im Frühling; Foto: Ralph Hennings

Kirchhof

Auf dem etwa 2,5 ha großen Kirchhof sind derzeit etwa 13.000 Gräber zu finden. Die parkähnliche und abwechslungsreiche Bepflanzung hat große Bedeutung für Vögel (über 30 Arten) und Fledermäuse. Für zahlreiche Besucher ist der Kirchhof ein Ort der Ruhe und Besinnung.

Gertrudenkapelle mit Linde; Foto: Ralph Hennings

Linde

Die Linde vor der St. Gertrudenkapelle soll einer Sage nach die Unschuld eines zum Tode verurteilten Mädchens beweisen. Die heutige Linde ist ein Ableger der ursprünglichen Linde.

Gräberflucht mit Mausoleum; Foto: Ralph Hennings

Wahlgräber

Aufgrund seiner gewachsenen, parkähnlichen Struktur verfügt der St. Gertrudenkirchhof derzeit ausschließlich über „Wahlgräber“.

Aktive Bestattungsflächen des St. Gertrudenkirchhof (pdf 80 kB)

St. Gertrudenkapelle

Die auf dem St. Gertrudenkirchhof gelegene St. Gertrudenkapelle wird neben Beisetzungsfeiern auf für Hochzeiten und Taufen genutzt.

Die Kapelle wurde 1428 erstmalig in Urkunden erwähnt und wurde damals vor dem Stadttor errichtet als Bethaus für das Siechenhaus der Stadt Oldenburg.

Benannt ist die Kapelle nach Gertrud von Nivelles (geb. 626), einer Äbtissin aus Flandern, Schutzpatronin von Pilgern und Siechen sowie der Seelen von Verstorbenen.

Kruzifix Gertrudenkapelle; Foto: Martin Frebel

Das Kruzifix in der Gertrudenkapelle

Das Kruzifix in der St. Gertruden-Kapelle ist ein kaum wahrgenommenes Kunstwerk in der Kirchengemeinde. Über sein genaues Alter wurde lange gerätselt, da die jetzige Farbfassung, die Kreuz und Korpus vermutlich 1929 um Rahmen der Umgestaltung des Chorraumes der Kapelle erhalten haben und bei der auch der den Chor prägende Altar errichtet wurde, es deutlich jünger erscheinen lassen als es tatsächlich ist. 2013 ergab sich jedoch die Gelegenheit, das Kruzifix kunsthistorisch und restauratorisch untersuchen zu lassen. Das Ergebnis der Untersuchung, bei der auch frühere Farbfassungen dokumentiert werden konnten, ergab als Entstehungszeit die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Kreuz und Korpus, die der Untersuchung nach zusammengehören, entstanden somit im späten Mittelalter. Leider ist bisher nicht geklärt, wo das Kunstwerk entstanden ist und seit wann es zum Inventar der Kapelle gehört. Fotografien aus der Zeit vor der Aufmauerung des Altars belegen jedoch, dass es zu dieser Zeit schon im Chor der Kapelle gehangen hat.
Da das Kruzifix zu den nur sehr wenigen Ausstattungsstücken der Kapelle gehört und da es zudem an sehr prominent sichtbarer Stelle angebracht ist, ist es nicht nur aufgrund seines Alters bedeutend. Jede(r) der die Kapelle betritt, wird von der Gestalt des Gekreuzigten in den Bann gezogen. Und dies wohl schon deutlich länger als die belegten 100 Jahre.
Martin Frebel

St. Gertrudenkirchhof - "Oh, ewig ist so lang!"; Foto: Ralph Hennings

Friedhofsmauer

Beim Verlassen des St. Gertrudenkirchhofs in Richtung Pferdemarkt findet man in der Friedhofsmauer einen Stein mit einer Inschrift:

„Oh, ewig ist so lang!“ Diese Inschrift aus dem 15. Jahrhundert soll uns in Erinnerung rufen, dass der Friedhof ein Ort ist, an dem wir der Ewigkeit begegnen.

 


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