„Unsere Nationalität heißt Mensch.“

„Unsere Nationalität heißt Mensch.“ – so las ich es auf einem Protestschild einer alten Dame. Sie protestierte gegen einen Wahlkampfauftritt der AFD. 
Die kürzlich verstorbene 102jährige Holocaust überlebende Margot Friedländer sagte: „Es gibt kein christliches, kein arabisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut.“ Und sie fragt: „Warum haben die Menschen nichts gelernt? Man muss die Menschen aufklären, gut zu sein. Wir sind doch alle gleich, wenn wir auf die Welt kommen.“ (taz 9.12.2023).
Am 9. November gedenken wir u.a. der furchtbaren Reichspogromnacht 1938. Tausende jüdische Menschen verloren ihr Leben, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, Synagogen niedergebrannt.
Haben wir nichts gelernt? In Oldenburg gab es einen Brandanschlag auf die Synagoge. Die Gedenkwand in der Peterstraße, die an die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnert, wurde in der Vergangenheit mit Schmierereien geschändet.
In der Bibel, in Psalm 8, heißt es, dass „der Mensch wenig niedriger gemacht ist als Gott, gekrönt mit Ehre und Herrlichkeit“. Wir alle sind geschaffen als Gottes Gegenüber. Wir alle! Auf jedem Menschen liegt ein Glanz von Gott. Daraus ergibt sich die Gleichheit aller Menschen – noch vor jedem Glauben und jeglichem Tun, jenseits aller Religionen, Klassen und Nationen. Klären wir also weiter auf, dass alle Menschen gleich sind, damit sich ein 9. November nie wiederholt.

Ihr Pastor Michael Trippner

„Unsere Nationalität heißt Mensch.“ (pdf 900 kB) Wort der Zuversicht vom 9. November 25

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