„Es gibt kein Mittel gegen das Töten...“ klagte resigniert der Schweizer Humanist und Theologe Sebastian Castellio (1515-1563), um dann sogleich den Nachsatz hinterherzuschieben „...außer dass man aufhört mit dem Töten.“
So einfach könnte es sein.
Castellio wusste, dass es nicht so einfach ist. Genau darum stellte er den einfachen Satz in den Raum: „Es gibt kein Mittel gegen das Töten, außer dass man aufhört mit dem Töten.“ Der Satz leuchtet unmittelbar ein. Er folgt der biblischen Botschaft. Schon in den Zehn Geboten heißt es „Du sollst nicht töten!“ – das ist auch so ein einfacher Satz zu dem es unzählige „aber“ gibt. So wie zu dem Satz von Castellio.
Der Schmerz, den das Töten auslöst, schreit zum Himmel, so wie das Blut von Abel „zum Himmel schrie“, als er von seinem Bruder Kain erschlagen auf dem Feld lag (1. Mose 4,10). Selbst wenn kein Mensch das Blut schreien hört, Gott hört es. Das Töten ist immer gegen sein Gebot und damit gegen das, was seine Vorstellung vom Zusammenleben auf der Erde ist. Wir haben die Freiheit gegen Gottes Gebot zu verstoßen, aber vieles, was wir tun, richtet erheblichen Schaden an. Wir können heutzutage das Töten und Quälen in den Medien mitverfolgen, wir sehen was geschieht, aber den meisten von uns entringt sich kein Schrei – und wenn doch, dann er wird schnell kanalisiert in politische Richtungskämpfe oder als naiv hingestellt. Dabei gibt es doch kein Mittel gegen das Töten, außer dass man aufhört mit dem Töten.
Ihr Pastor Prof. Dr. Ralph Hennings
Aufhören! (pdf 915 kB) Wort der Zuversicht vom 10. August 2025